Ministerium soll Kontaktstelle für Freie Schulen einrichten

Gut 120 Lehrer, Schüler und Verantwortliche von zahlreichen sächsischen Schulen in Freier Trägerschaft waren vor wenigen Tagen zu einer Podiumsdiskussion gekommen, zu der die „Arbeitgemeinschaft der sächsischen Schulen in Freier Trägerschaft“ (AGFS) geladen hatte. Das Thema lautete „Perspektiven freier Schulen nach dem Superwahljahr“ und als Gäste konnten Dr. Konrad Schneider, Sprecher der AGFS, sowie MDR 1 Programmchef Bernhard Holfeld, der die Veranstaltung moderierte, trotz der parallel laufenden Plenarsitzung im Landtag zahlreiche Politiker begrüßen.


Wenn auch in manchem Detail unterschiedlich, so war doch allgemeiner Tenor unter den Diskutanten, dass ein öffentliches Schulwesen in öffentlicher und freier Trägerschaft gemeinsam gestaltet werden muss. Hierbei gelte es jedoch, für die freien Schulen gleiche Chancen im Wettbewerb zu schaffen, da nur dann die von ihnen erwarteten inhaltlichen Impulse gegeben werden könnten.

Unbestritten war auch, dass freie Träger denselben Qualitätsanforderungen gegenüberstehen wie staatliche Schulen. Hier mussten einige Vorurteile ausgeräumt werden, da nicht bei allen Podiumsteilnehmern bekannt war, dass die freien Schulen an die im Gesetz vorgegebenen Genehmigungsvoraussetzungen gebunden sind.


Auf wenig Verständnis stieß bei den vielen Gästen die Tatsache, dass bei der Ausreichung von Investitionsmitteln des Konjunkturpaketes II die freien Träger entgegen dem öffentlich geäußerten politischen Willen fast nicht berücksichtigt wurden und auch kaum eine Chance besteht, dies im Nachhinein noch zu ändern. Vor diesem Hintergrund wie auch in Hinblick auf wiederkehrende Problemstellungen, aber auch, um die Interessen freier Träger bei der Gestaltung der Politik angemessen zu berücksichtigen, wurde angeregt, eine permanente Ansprechstelle im Kultusministerium für freie Träger einzurichten. Damit könnte die gewünschte Zusammenarbeit bei der Gestaltung des einheitlichen Schulwesens deutlich verbessert werden, so die einhellige Meinung der Anwesenden. Es bestand Konsens, dass Gespräch zwischen Politik und freien Schulträgern fortzusetzen.


Dresden , den 22. Mai 2009