Schulgründungen in Sachsen erschwert, eigene Initiative gegründet

Die SCHKOLA plant in Gersdorf bei Görlitz die Gründung einer neuen Grund- und Oberschule. Die Anträge dazu wurden noch im November fristgerecht beim Landesamt für Schule und Bildung eingereicht.

Es gibt weitere Initiativen hier in der Oberlausitz, die ebenfalls Schulen eröffnen wollen. Etliche Schulgründungsinitiativen sind unzufrieden mit der derzeit angewandten Genehmigungspraxis in Sachsen. Neun Initiativen aus dem Raum Dresden und Oberlausitz haben das „Netzwerk sächsischer Schulgründungsinitiativen“ (NESSI) gegründet und wollen mit Politikern, mit Vertretern des Kultusministeriums und den entsprechenden Behörden ins Gesprächen kommen.

Das Netzwerk hat die sächsische Genehmigungspraxis der letzten Jahre für Grund- und Oberschulen in freier Trägerschaft anhand von Genehmigungszahlen, Dokumentationen und Erfahrungsberichten ausgewertet. Das Ergebnis: Besonders im Zuständigkeitsbezirk Dresden des Landesamtes für Schule und Bildung (LaSuB) sei es Grundschulinitiativen ohne religiöse Trägerschaft beinahe unmöglich, eine Genehmigung zu erlangen. Einen kleinen Vorteil haben Schulen, die ihre Genehmigung mit einer Konfession oder Weltanschauung (z.B. Waldorfpädagogik) rechtfertigen können, diese haben durch den Gesetzgeber erleichterte Gründungsvoraussetzungen.

Die Gründe dafür sieht NESSI in einem in weiten Teilen intransparenten Verfahren und mangelnden Informationen. „Die derzeitige Praxis des Landesamtes vermittelt den Eindruck, es gäbe eine Motivation, keine weiteren freien reformpädagogisch ausgerichteten Schulen in Sachsen zuzulassen“, sagt der Sprecher des Netzwerks, Frank Döderlein. Bisher hätten viele Akteure von Schulgründungen vergebens versucht, im Gespräch mit der Behörde zu einer einvernehmlichen Klärung zu kommen.

Ziel des Netzwerks ist eine transparente und faire Genehmigungspraxis für freie Grund- und Oberschulen. Mehr Informationen über die Initiative unter www.nessi-macht-schule.de